Εξοχότατε κ. Υπουργέ,
Καλωσορίζοντάς σας στην Ελλάδα, επιτρέψτε μου να σας υπενθυμίσω την πρόταση που σας είχα υποβάλει τον περασμένο Μάιο στο Βερολίνο σχετικά με την διοργάνωση μεγάλης εικαστικής έκθεσης Ελλήνων στο Βερολίνο και Γερμανών στην Αθήνα, αρχής γενομένης από το Altes Museum όπου έργα του Κανιάρη ή του Κουνέλλη θα συνομιλούσαν με τα μόνιμα αρχαιολογικά εκθέματα ενώ πορτραίτα του Τσαρούχη ή του Μόραλη θα συνόδευαν τη συλλογή των Φαγιούμ.
Κύριε Υπουργέ, γνωρίζω τον διακαή σας πόθο να ξεπεραστεί το αρνητικό κλίμα που εδώ και καιρό βαραίνει τις σχέσεις των δυο λαών αλλά και τη σταθερή σας πολιτική βούληση να υπάρξουν εκδηλώσεις που θα βελτιώσουν την εικόνα της Ελλάδας στην γερμανική κοινή γνώμη. Για το λόγο αυτό, επαναδημοσιεύω την επιστολή-πρόταση που είχα υποβάλει στον διευθυντή του Altes Museum, καθηγητή κ. Scholl, παρακαλώντας σας να την υποστηρίξτε εκ νέου:
Βλάσης Κανιάρης |
Berlin, den 10.05.2015
Sehr geehrter Herr Prof. Scholl,
Ich wende mich an Sie, um
Ihnen einige Gedanken und eine Idee für eine Ausstellung
mitzuteilen, die ich bereits mit unserem Freund und Kollegen Angelo
Delivorrias besprochen habe.
Mein Name ist Manos
Stefanidis, ich bin Archäologe und Kunsthistoriker, Professor an der
Fakultät für Theaterwissenschaften an der Athener Universität und
ehemaliger Kurator der Nationalgalerie Athen. Letzten Monat
unterrichtete ich sechs Wochen an der Freien Universität Berlin als
Gastprofessor ein Blockseminar mit dem Thema Klassizismus-Modernismus
(Europa-Griechenland). Beispielhaft wurde dafür Bildmaterial von
Greco bis Picasso zur Veranschaulichung herangezogen.
Wie wir alle wissen,
befindet sich Griechenland momentan im unvorteilhaften Licht der
Öffentlichkeit. Dies ignoriert die Tatsache das Griechenland
weiterhin für Geschichte, Kunsttradition und Zivilisation steht. Das
moderne Griechenland ist des Weiteren eine Erfindung der europäischen
Romantik, genauer gesagt der deutschen Romantik. Politische
Rivalitäten zwischen Deutschland und Griechenland betreffen nicht
nur die Herren Schäuble und Varoufakis, sondern vielmehr Winkelmann,
Schinkel, Klenze, Peter von Hess und die griechischen DAAD
Stipendiaten Berlins. Es hat mit unserer gemeinsamen Kultur zu tun.
Deshalb wende ich mich an Sie mit der Bitte, dem Ganzen eine geistige
Reaktion gegenüber zu stellen.
Konkret gesagt, können
wir uns die Verwirklichung einer empfindsamen, diskreten Intervention
im Inneren des wunderbaren Schinkelbaus des Alten Museums in Form
einer Ausstellung mit zehn modernen griechischen Künstlern
vorstellen. Eine symbolische Auseinandersetzung aber auch eine
Fragestellung, da das moderne Griechenland sich stets auf die Antike
bezieht ohne diese wirklich zu verstehen. Denken wir an Kavafis oder
Seferis, um nur beim Beispiel der Literatur zu bleiben. Solche
Ausstellungen, bei denen man die etablierte Sammlung mit neuen
Elementen mischt, sind inzwischen gängig in den heutigen Museen.
Beispielhaft hierfür möchte ich die Ausstellung von J. Fabre im
Louvre in Paris und noch früher E. Paolozzi in der Münchener
Glyptothek nennen. Erst vor kurzem habe ich drei solcher
Ausstellungen kuratiert. Zwei im Benaki Museum und eine im Nationalen
Archäologischen Museum in Athen, mit, wenn Sie mir erlauben,
beachtlichem Erfolg.
Gegenwärtig hätte eine
Ausstellung nach diesem Konzept im Alten Museum in Berlin eine große
Bedeutung sowohl für das Publikum als auch für die internationalen
Medien. Aus politischer und künstlerischer Sicht. Im Tempel des
Klassizismus das andere Griechenland! Mit dem möglichen Titel «Ηχώ
και Νάρκισσος» also „Echo und Narziss“, das bedeutet
der Ausklang der idealen Vergangenheit in einer problematischen, in
der narzisstischen Gegenwart. Ich schlage konkret folgende Künstler
vor: V. Caniaris, G. Kounellis, L. Samaras, N. Baikas, Diochanti, A.
Papadimitriou, Thrafia, G. Lappas, D. Alitheinos u. a. Stellen
Sie sich die Figur eines Gastarbeiters von Caniaris vor dem Kanon
vor, oder eine Metall- und Kohlekonstruktion mit dem Titel „Germania“
von Kounellis im Zentrum der Rotonda.
Bevor Sie dieser
Vorschlag aus dem Büro des Präsidenten erreicht, würde ich mich
freuen, Ihre Meinung dazu zu hören und Sie möglicherweise bis Ende
des Monats persönlich auf ein kurzes Gespräch zu treffen.
Mit kollegialen Grüßen,
Manos Stefanidis
P. S. Selbstverständlich
gibt es bereits eine Finanzierungsquelle für das Projekt.
Κοινοποίηση: κ. Αποστολόπουλο, καθηγητή στo Freie Universitaet, Βερολίνο